Die Geschichte Fenris
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Die Geschichte Fenris
In Asgard, dem Wohnsitz der Götter zog Gott Odin einen Wolfswelpen namens Fenris auf. Als er größer wurde, bekamen die anderen Götter Angst vor ihm.
Egal, was für ein freundliches Wesen Fenris war, nur ein Gott streichelte sein graues Fell: Tyr, Odins jüngerer Sohn, liebte Fenris, blieb sein Freund und fütterte ihn mit Fleisch, und je mehr Fenris fraß, desto größer wurde er, bis er schließlich den Göttern bis zur Taille reichte.
Fenris hatte nie jemanden verletzt oder angegriffen, aber die Götter bekamen immer mehr Furcht vor ihm. Schließlich trafen sie sich und beschlossen, Fenris an die Kette zu legen. Fenris heulte auf, zog und zerrte an der Kette, rannte im Kreis, und zuletzt, all seine Kraft einsetzend, sprengte er die Fesseln.
Die Götter waren entsetzt und beschlossen, eine neue Kette zu schmieden, doppelt so stark wie die vorherige, denn nun reichte Fenris den Göttern schon bis zu den Schultern. Aber immer noch war Fenris niemandem feindlich gesinnt, und als die Götter ihn erneut riefen, lief er zu ihnen in der Hoffnung, daß sie endlich seine Freundschaft annahmen.
Doch die Götter warfen ihm die neue Kette um den Hals, und wieder war der arme Wolf gefangen und seine Augen leuchteten und blitzten vor Wut rot auf, bedrohlich knurrend stemmte er seine gigantischen Pfoten in die Erde und mit einem gewaltigen Ruck sprengte er auch diese Fessel.
Beunruhigt beschlossen die Götter nun, sich an die Zwerge zu wenden. Als diese von den Sorgen der Götter erfuhren, webten das Seil "Gleipnir". Es war dehnbar wie Seide, aber stark genug, das niemand es zerreißen konnte, nicht einmal der große Wolf Fenris.
Fenris liebte es, über die Felder zu laufen und zu springen, doch er fühlte sich immer trauriger und einsamer. Und trotzdem hoffte er immer noch, das die Götter eines Tages mit ihm spielen würden. Er wollte ihnen beweisen, daß er ihr Freund sein wollte, und so lief er den Göttern zur Begrüßung abermals entgegen, als sie auf ihn zukamen.
"Komm, Fenris, wir wollen mit dir spielen." sagten die Götter und Fenris heulte vor Freude auf. "Was wollen wir denn spielen?" fragte Fenris und wünschte sich nichts sehnlicher, als den Göttern zu gefallen. Sie zeigten ihm das Band, das die Zwerge gewoben hatten: "Nimm dieses Ende des Bandes und wir nehmen das andere. Wir spielen Seilziehen. Mal sehen, ob du wirklich so stark bist wie wir alle zusammen."
Begeistert nahm Fenris das Band zwischen seine scharfen Zähne und rannte an das andere Ende des Feldes. Aber wie gewaltig sie auch an beiden Enden zogen, das goldene Zwergenband hielt stand. Als die Götter sahen, das Fenris weit weg war, verankerten sie heimlich ihr Ende des Bandes im Urgestein der Insel und riefen Fenris über das Feld zu: "Wickle das Band um deinen Hals, Fenris! Wenn irgendein Wesen dieses Band zerreißen kann, dann du!"
"Ich kann jede Fessel sprengen." dachte Fenris und er wand sich das goldene Band um seinen Hals und sah voller Tatendrang zu den Göttern hinüber. "Ich bin soweit!", rief er, aber als er Tyr mit bedrücktem, niedergeschlagenem Gesichtsausdruck auf den Boden blicken sah, ahnte er bereits, daß die Götter einen gemeinen Trick mit ihm versuchten.
Ein welterschütterndes Knurren fuhr aus seiner Kehle und er rief nach seinem einzigen Freund: "Tyr, mein Freund," heulte er "helfe deinem alten Gefährten Fenris. Gib mir deine Hand als ein Zeichen guten Willens!"
Tyr konnte den qualvollen Ausdruck in Fenris Augen nun nicht mehr länger ertragen und er hielt seinem Freund die Hand hin. Fenris kam heran und legte sanft seine großen Kiefer um Tyr´s Handgelenk. Und wieder zog und zerrte Fenris, und wiederum hielt das goldene Band seiner Kraft stand. Ein drittes mal sammelte er all seine Kräfte und versuchte, seine Fessel zu sprengen. Das Band der Zwerge hielt, und er war immer noch an die Felsen der Insel gekettet.
Und immer noch hielt Fenris Tyr´s Hand in seinem Maul und seine Augen füllten sich mit Tränen, als er in die Augen des einen Gottes blickte, der immer sein einziger Freund gewesen war. Er wusste, daß er für immer hilflos gefangen war. Und Tyr blickte ebenfalls in Fenris Augen und ihn erfüllte eine tiefe Traurigkeit für seinen Freund. Ihr Schicksal nun akzeptierend, schlossen Tyr und Fenris ihre Augen im selben Moment, und als sie das taten, verschlang Fenris Tyr´s Hand.
Aber Tyr starb nicht, er war ja ein Gott, und die anderen Götter zogen ihn zurück und verbanden seine schreckliche Wunde. Und denn nahm Odin sein Schwert und schleuderte es wutentbrannt in Fenris Rachen.
Der arme graue Wolf hustete und röchelte, doch auch er starb nicht, da er eine Schöpfung der Götter war. Erneut heulte er in Qual und Agonie auf, doch die Götter wandten sich von ihm ab und ließen ihn alleine zurück.
Für viele Jahre nun hörten die Götter und Menschen das einsame und klagende Heulen Fenris und schließlich, eines Nachts, konnte er sich endlich befreien und sprang hoch in den Himmel! Schwerer Regen prasselte auf Asgard nieder und in dieser Nacht, bekannt als Götterdämmerung, wurde die alte Welt zerstört und aus dieser Zerstörung wuchs eine neue, friedvollere Welt und Odins Söhne kehrten zurück um über sie zu herrschen
Egal, was für ein freundliches Wesen Fenris war, nur ein Gott streichelte sein graues Fell: Tyr, Odins jüngerer Sohn, liebte Fenris, blieb sein Freund und fütterte ihn mit Fleisch, und je mehr Fenris fraß, desto größer wurde er, bis er schließlich den Göttern bis zur Taille reichte.
Fenris hatte nie jemanden verletzt oder angegriffen, aber die Götter bekamen immer mehr Furcht vor ihm. Schließlich trafen sie sich und beschlossen, Fenris an die Kette zu legen. Fenris heulte auf, zog und zerrte an der Kette, rannte im Kreis, und zuletzt, all seine Kraft einsetzend, sprengte er die Fesseln.
Die Götter waren entsetzt und beschlossen, eine neue Kette zu schmieden, doppelt so stark wie die vorherige, denn nun reichte Fenris den Göttern schon bis zu den Schultern. Aber immer noch war Fenris niemandem feindlich gesinnt, und als die Götter ihn erneut riefen, lief er zu ihnen in der Hoffnung, daß sie endlich seine Freundschaft annahmen.
Doch die Götter warfen ihm die neue Kette um den Hals, und wieder war der arme Wolf gefangen und seine Augen leuchteten und blitzten vor Wut rot auf, bedrohlich knurrend stemmte er seine gigantischen Pfoten in die Erde und mit einem gewaltigen Ruck sprengte er auch diese Fessel.
Beunruhigt beschlossen die Götter nun, sich an die Zwerge zu wenden. Als diese von den Sorgen der Götter erfuhren, webten das Seil "Gleipnir". Es war dehnbar wie Seide, aber stark genug, das niemand es zerreißen konnte, nicht einmal der große Wolf Fenris.
Fenris liebte es, über die Felder zu laufen und zu springen, doch er fühlte sich immer trauriger und einsamer. Und trotzdem hoffte er immer noch, das die Götter eines Tages mit ihm spielen würden. Er wollte ihnen beweisen, daß er ihr Freund sein wollte, und so lief er den Göttern zur Begrüßung abermals entgegen, als sie auf ihn zukamen.
"Komm, Fenris, wir wollen mit dir spielen." sagten die Götter und Fenris heulte vor Freude auf. "Was wollen wir denn spielen?" fragte Fenris und wünschte sich nichts sehnlicher, als den Göttern zu gefallen. Sie zeigten ihm das Band, das die Zwerge gewoben hatten: "Nimm dieses Ende des Bandes und wir nehmen das andere. Wir spielen Seilziehen. Mal sehen, ob du wirklich so stark bist wie wir alle zusammen."
Begeistert nahm Fenris das Band zwischen seine scharfen Zähne und rannte an das andere Ende des Feldes. Aber wie gewaltig sie auch an beiden Enden zogen, das goldene Zwergenband hielt stand. Als die Götter sahen, das Fenris weit weg war, verankerten sie heimlich ihr Ende des Bandes im Urgestein der Insel und riefen Fenris über das Feld zu: "Wickle das Band um deinen Hals, Fenris! Wenn irgendein Wesen dieses Band zerreißen kann, dann du!"
"Ich kann jede Fessel sprengen." dachte Fenris und er wand sich das goldene Band um seinen Hals und sah voller Tatendrang zu den Göttern hinüber. "Ich bin soweit!", rief er, aber als er Tyr mit bedrücktem, niedergeschlagenem Gesichtsausdruck auf den Boden blicken sah, ahnte er bereits, daß die Götter einen gemeinen Trick mit ihm versuchten.
Ein welterschütterndes Knurren fuhr aus seiner Kehle und er rief nach seinem einzigen Freund: "Tyr, mein Freund," heulte er "helfe deinem alten Gefährten Fenris. Gib mir deine Hand als ein Zeichen guten Willens!"
Tyr konnte den qualvollen Ausdruck in Fenris Augen nun nicht mehr länger ertragen und er hielt seinem Freund die Hand hin. Fenris kam heran und legte sanft seine großen Kiefer um Tyr´s Handgelenk. Und wieder zog und zerrte Fenris, und wiederum hielt das goldene Band seiner Kraft stand. Ein drittes mal sammelte er all seine Kräfte und versuchte, seine Fessel zu sprengen. Das Band der Zwerge hielt, und er war immer noch an die Felsen der Insel gekettet.
Und immer noch hielt Fenris Tyr´s Hand in seinem Maul und seine Augen füllten sich mit Tränen, als er in die Augen des einen Gottes blickte, der immer sein einziger Freund gewesen war. Er wusste, daß er für immer hilflos gefangen war. Und Tyr blickte ebenfalls in Fenris Augen und ihn erfüllte eine tiefe Traurigkeit für seinen Freund. Ihr Schicksal nun akzeptierend, schlossen Tyr und Fenris ihre Augen im selben Moment, und als sie das taten, verschlang Fenris Tyr´s Hand.
Aber Tyr starb nicht, er war ja ein Gott, und die anderen Götter zogen ihn zurück und verbanden seine schreckliche Wunde. Und denn nahm Odin sein Schwert und schleuderte es wutentbrannt in Fenris Rachen.
Der arme graue Wolf hustete und röchelte, doch auch er starb nicht, da er eine Schöpfung der Götter war. Erneut heulte er in Qual und Agonie auf, doch die Götter wandten sich von ihm ab und ließen ihn alleine zurück.
Für viele Jahre nun hörten die Götter und Menschen das einsame und klagende Heulen Fenris und schließlich, eines Nachts, konnte er sich endlich befreien und sprang hoch in den Himmel! Schwerer Regen prasselte auf Asgard nieder und in dieser Nacht, bekannt als Götterdämmerung, wurde die alte Welt zerstört und aus dieser Zerstörung wuchs eine neue, friedvollere Welt und Odins Söhne kehrten zurück um über sie zu herrschen
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